60% der Menschen in Deutschland glauben, dass ihre Vorfahren zur Zeit des Nationalsozialismus im Widerstand oder Opfer des Regimes waren. Nur 20% sind der Überzeugung, dass ihre Familienangehörigen zur Gruppe der Täter*innen gehört haben. Was für eine fatale Fehleinschätzung! Aber wie lässt sich eigentlich mehr über die Rollen und möglichen Verantwortungen von Familienangehörigen, öffentlichen Personen und Unternehmen herausfinden? Wo beginnen? Welche Recherchemöglichkeiten gibt es?

Der Fürther Aktivist Siegfried Imholz gibt dazu einen Recherche-Workshop. Er zeigt und erklärt die unterschiedlichen Recherchemöglichkeiten in (digitalen) Archiven und Datenbanken zu Familienangehörigen, öffentlichen Personen und Unternehmen. Bringt Laptop/Tablet mit und ggf. biografische Daten von Personen eures Interesses.

Mit der praktischen Frage „Was bedeutet Sicherheit für dich?“ beginnend soll eine Zukunft erforscht werden, welche Alternativen zur Polizei aufzeigt und Methoden zur Gewährleistung von Sicherheit im öffentlichen Raum und im Privaten betrachtet. Aus den negativen Erfahrungen von Communities mit der Polizei erwachsend wird unter dem Begriff Transformative Justice auf gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme für strukturelle Bedingungen und individuelle Handlungen abgezielt.

Kulinarisches Begegnungs- und Workshopformat von und mit Mark Schröppel und Stephan Mahn/Performancekollektiv SKART
Für Menschen ab 10 Jahren

Gemeinsam entwerfen und bauen Jugendliche ihr eigenes Eisenach. Unterstützt werden sie dabei von Szenografin Ursula Bergmann, Theaterpädagogin Janina Laßmann und Regisseurin Esther Jurkiewicz. Im Zeitraum von fünf Tagen sind junge Leute (ab 12 Jahre) aus der Wartburg-Region dazu eingeladen, ihre Wünsche und Forderungen mit Hilfe der künstlerischen Begleitung plastisch umzusetzen. Der gesamte Prozess ist ein Begegnungsort, an dem unterschiedlichste Menschen mit ihren eigenen Ideen und ihrer eigenen Gedankenwelt zusammenkommen und ihre Geschichten in eine entstehende Stadtgesellschaft einfließen zu lassen. Die Ergebnisse werden während der Vorstellungen, die im Rahmen von Kein Schlussstrich! stattfinden, im Landestheater ausgestellt und durch eine audiovisuelle Führung erfahrbar.

Anmeldung theaterpädagogik@landestheatereisenach.de

In diesem zweitägigen Workshop setzen sich die Teilnehmer:innen mit dem NSU-Komplex und den damit verbundenen unterschiedlichen Facetten von Rassismus auseinander. Sie befragen und hinterfragen sich selbst und blicken auf bewusste und unbewusste gesellschaftliche Ungleichheiten und Privilegien. Um Möglichkeiten zur Veränderung der eigenen Verhaltensweisen sowie zur Unterstützung betroffener Personen erarbeiten zu können, wird ein sichererer Raum für einen respektvollen Austausch geschaffen. Das Entdeckte und Gelernte wird helfen, auch im Alltag gegen Rassismus ankämpfen zu können. Michelle Bray arbeitet seit 2021 als freiberufliche Diversitätsentwicklerin.

In Kooperation mit lokalen Akteur:innen wollen sich Die Kopiloten e.V. in der Stadt auf Spurensuche begeben: Was ist eigentlich dieser NSU? Und was hat das mit Kassel und mit uns zu tun?

TERMINE AUF ANFRAGE
Kontakt: mogge@diekopiloten.de /
schrage@diekopiloten.de

An diesem Abend werden Akteur*innen der Keupstraße auf die nächste Generation treffen: Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Import Export Kollektiv des Schauspiel Köln, aus der Migrantifa NRW und dem Jugendladen Keupstraße und alle Interessierten, egal welcher Generation, tauschen sich aus. Fragen, die wir uns an diesem Abend stellen wollen: Ist Trauma vererbbar? Wie können wir uns solidarisieren mit den Hinterbliebenen? Worin unterscheidet sich die Dringlichkeit für antirassistischen Aktivismus und der Solidarisierung mit Betroffenen von 2004 zu heute? Unterscheidet er sich überhaupt?

In diesem Workshop sind BIPoC (Black, Indigenous und People of Color) herzlich eingeladen, sich eine bewusste Auszeit von der Auseinandersetzung mit rechter und rassistischer Diskriminierung zu nehmen. Wir bieten einen safe space, in dem wir uns austauschen und empowernde Fähigkeiten miteinander teilen. Wir werden vielfältige Handlungsstrategien zur Selbststärkung ausprobieren. „Nicht Unterschiede lähmen uns, sondern Schweigen.“ Dieser Satz von Audre Lorde kann ermutigend wirken, das Schweigen zu durchbrechen, Ohnmacht abzuwerfen und ins Handeln zu kommen. In diesem Sinne bleiben wir wachsam und verbünden uns, um eigene Ressourcen zu stärken und Visionen miteinander zu teilen.

Wir verlernen Deutsch gemeinsam! „Deutschkunde 2021“ ist Pflichtfach der Zukunft und freiwilliges Nachsitzen in Sachen Landeskunde. Du bist herzlich eingeladen, dich einzubringen, zuzuhören, zu lernen und dein Wissen und Unwissen über Deutschland zu teilen. Aber Vorsicht: unsere Expert*innen stellen womöglich deine Perspektive auf den Kopf. Denn der Stoff dieses performativen und interaktiven Unterrichts ist all jenes, was wir mit der Muttermilch aufgesogen haben. Bist du mutig genug, den eigenen Rassismus bis in die Kinderstube zu verfolgen? 

Die „Deutschkunde 2021“ beinhaltet Workshops, Vorträge, Gespräche und Filme. Den kompletten Stundenplan finden Sie auf www.theaterhaus-jena.de