Im August 1992 belagerten hunderte Neonazis und tausende AnwohnerInnen tagelang die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ und einen angrenzenden Wohnblock ehemaliger vietnamesischer VertragsarbeiterInnen in Rostock-Lichtenhagen. Über Tage heizte sich die Stimmung auf, ohne dass die Polizei nennenswert intervenierte. Schließlich flogen Brandsätze und die Gebäude wurden gestürmt. Der Theatertext „Sonnenblumenhaus“ dokumentiert basierend auf ZeitzeugInnenausagen das größte rassistische Pogrom der deutschen Nachkriegsgeschichte, nimmt die Perspektive der Überlebenden ein, und gibt ihrer Version der Geschichte, ihren Lebenserfahrungen und Träumen eine Stimme. Aus transkribierten Interviews erarbeitete Autor und Regisseur Dan Thy Nguyen das Theaterstück, welches 2014 im damaligen Hamburger „Museum für Völkerkunde“ uraufgeführt und ein Jahr später als Hörspiel veröffentlicht wurde. Im Rahmen von „Kein Schlussstrich!“ wird dieser Text in Form einer szenischen Lesung in Rostock hörbar.
Im Anschluss findet ein Nachgespräch statt