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11/05/
Freitag
#Inszenierungen #Theater #Chemnitz

Obwohl ihm das Leben einiges abverlangt, hält Ivan bis zur totalen Selbstverleugnung am Guten im Menschen fest. In seiner winzigen Pfarrei versucht er, Strafgefangene zu resozialisieren. Da sind zunächst der arabische Tankstellenräuber Khalid – nie um einen Spruch verlegen – und der fette Alkoholiker Gunnar, der sich für Frauen in besonderer Weise interessiert. Der Neonazi Adam wird der dritte Zögling. Ivan fordert ihn in einem ersten Gespräch auf, sich eine Aufgabe zu suchen. Adams Antwort: „Apfelkuchen. Mein Ziel ist ein riesiger Apfelkuchen.“ Wider Erwarten wird dies für ihn zur alles entscheidenden Herausforderung im Ringen mit Ivan. Denn neben kleineren und größeren Katastrophen, wie Gunnars Liebe zur Kleptomanie und Khalids schießfreudigem Verhalten gegenüber multinationalen Konzernen, erschweren Krähen und Maden, Katzen und Nazis das Reifen der Früchte des alten Apfelbaumes im Kirchgarten. Als schließlich ein Gewitter über die Gemeinde hereinbricht, droht nicht nur der Apfelbaum in Rauch aufzugehen, sondern auch Ivan – erschöpft von den ständigen Provokationen Adams – seinem Glauben zu entsagen. Langsam erkennt Adam die Bedeutung des Apfelkuchens.

Der Film „Adams Äpfel“ räumte nach seinem Erscheinen 2005 eine Reihe von Preisen ab – nicht die ersten Auszeichnungen für den produktiven dänischen Regisseur und Drehbuchautor Anders Thomas Jensen (*1972). Bereits 1999 gewann er mit Wallnacht einen Oscar in der Kategorie „Bester Kurzfilm“. „Adams Äpfel“ bewegt sich mit widersprüchlichen Figuren an den dunklen Rändern des Humors und geht der alten Frage nach dem Sinn des Guten in der Welt nach. Am Ende gibt Jensen eine wundervolle Antwort.

Ort der Veranstaltung Die Theater Chemnitz, Schauspielhaus
Zieschestraße 28
09111 Chemnitz