Der Tod Ismail Yaşars am 9. Juni 2005 blieb lange ungeklärt. Wie bei den anderen von der NSU verübten Morden sind noch immer viele Fragen offen. Langwierige Ermittlungen und Fehleinschätzungen setzten die Angehörigen der Opfer unter Druck. Auch der fünfjährige NSU-Prozess in München trug nicht zu einer umfassenden Aufklärung bei.
Welche Erkenntnisse gibt es zum Mord an Ismail Yaşar? Warum wurde gerade er ausgewählt? Wer steckt dahinter? Warum wurde die Mordserie solange nicht aufgedeckt? Warum kann und darf kein Schlussstrich gezogen werden?
Ein Team von Redakteur/-innen der Nürnberger Nachrichten und des Bayerischem Rundfunks recherchierten Fakten und Zusammenhängen, über welche die Ermittlungsbehörden nicht verfügten oder die sie nicht preisgeben wollen. Daneben wird die Perspektive der Angehörigen ebenso Thema sein wie Erkenntnisse aus dem Münchner NSU Prozess und die Fragen des Publikums.
Eine Veranstaltung der Initiative Gleißhammer – Stadtteil für Menschenrechte in Kooperation mit DIDF – Junge Stimme e.V..
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Nach Black Lives Matter ist Rassismus in aller Munde. Allerdings oft reduziert auf den sogenannten Alltagsrassismus. Diese Individualisierung greift allerdings zu kurz und verhindert eine strukturelle Veränderung einer Gesellschaft. Rassismus muss als strukturelles Problem erkannt und benannt werden. Wo tritt dieser auf, welche Strukturen gibt es, welche Lösungsansätze gibt es.
„Mit dem deutschen Gedenken an den Holocaust stimmt etwas nicht.“, stellt Mohamad Amjahid fest und legt den Finger in die Wunder deutscher „Erinnerungsüberlegenheit“. Nachdem in Deutschland bis in die 80er-Jahre beredt geschwiegen wurde, hat man sich in den letzten Jahrzehnten zum Erinnerungsweltmeister aufgeschwungen. Gedenken an die eigene NS-Vergangenheit bezeugt inzwischen moralische Überlegenheit und taugen zum Motto für Kulturhauptstadtbewerbungen. Im Rahmen von „Kein Schlussstrich!“ beleuchtet der Autor („Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken“) und freie Journalist (taz, die Zeit) die „Wiedergutwerdung“ der Deutschen kritisch und pointiert.
Wir sind keine Statisten. Wir sind die Betroffenen, die Überlebenden, die Opfer und die Familien der Opfer von rechtem Terror und Polizeigewalt in Deutschland von 1945 bis heute – von Rostock, Lübeck, München, Halle, Hanau über Mölln bis Hamburg. Am letzten Festivaltag konzentriert sich dieses Panel ganz auf die Menschen und Stimmen, die die Hauptzeugen einer Geschichte der Gewalt sind und trotzdem jahrzehntelang Aktivismus und gesellschaftspolitische Veränderungen hervorgebracht und mitgestaltet haben: von den Straßen der Städte bis zum Parlament. Was bedeutet es, auf unsere Stimmen zu hören, von ihnen zu lernen und zu handeln? Wie können wir uns gemeinsam eine alternative Zukunft vorstellen und aufbauen, die auf der Perspektive der am stärksten Betroffenen, auf ihren Forderungen und ihrer Suche nach einer gemeinsamen Basis beruht?
In Kooperation mit dem Fluctoplasma Festival – Hamburgs Festival für Kunst, Diskurs und Diversität
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Polyphoner Gesprächsabend von und mit Katharina Warda. Ziel des Abends ist ein Einblick in deutsche Realitäten jenseits der (weißen) Mehrheitsgesellschaft, die zu oft im Schussfeld (rechter) Gewalt
stehen. Er macht Generationen nicht-weißer deutscher Geschichte und deren Akteur:innen und Perspektiven sichtbar.
Was ist der Stand des Diskurses und der Praxis in Deutschland? Wo stehen wir im globalen und europäischen Kontext? Was sind die Perspektiven, die sich aktuell aufzeigen lassen?
Podiumsgespräch mit der Kabarettistin und Schauspielerin Idil Baydar & Gäste aus Politk und Gesellschaft