Tuncay Acar, Vorstandsvorsitzender des Real München e.V. und Harald Wolff, Dramaturg der Münchner Kammerspiele laden gezielt Gesprächspartner*innen in den Habibi Kiosk der Kammerspiele ein, um sich mit ihnen darüber auszutauschen. Die Gespräche finden immer zu zweit statt, werden aber über Lautsprecher nach Außen auf die Maximilianstrasse übertragen. Neben den eingeladenen Gästen können sich auch Passant*innen spontan als Gesprächspartner*in anmelden.

Was ist der Stand des Diskurses und der Praxis in Deutschland? Wo stehen wir im globalen und europäischen Kontext? Was sind die Perspektiven, die sich aktuell aufzeigen lassen?

„Die Perspektive der Frauen auf den Verlust“ mit
Elif & Gamze Kubasik, Witwe und Tochter von
Mehmet Kubasik, der 2006 in seinem Kiosk kaltblütig
vom NSU ermordet wurde. Im Gespräch
mit der Kuratorin Ayse Güleç (Initiative 6. April
Kassel)

In Interviews und Erzählungen berichten Aussteiger aus der rechten Szene aus Dortmund und Umgebung. Im Anschluss findet eine Gesprächsrunde mit Aussteigerbegleiter:innen statt.

So oder so, wir wollen dieses Ereignis mit spannenden Gäst:innen aus der ersten und zweiten Gastarbeiter:innen Generation sowie Zeitzeug:innen gebührend würdigen! Neben einem vielfältigen Kulturprogramm (Musik, Comedy, Tanz, Party) und hausgemachten kulinarischen Köstlichkeiten aus der türkischen Küche, möchten wir mit unseren Gäst:innen zunächst eine Zeitreise zurück in die Anfangsjahre wagen. Ist die Aubergine tatsächlich mit der Gastarbeiter:inneneinwanderung nach Deutschland gekommen? Ist die Dönertasche wirklich in Deutschland entstanden? Waschen sich die Deutschen tatsächlich nur einmal in der Woche? Welche Selbstverständlichkeiten von heute sind Koproduktionen der letzten sechs Jahrzehnte des Zusammenlebens in Deutschland? Welche unentdeckten Gemeinsamkeiten haben wir vielleicht?Unabhängig davon, ob man sich seit Jahrzehnten mit solchen oder ähnlichen Fragen beschäftigt oder sich vorher nie großartig Gedanken darüber gemacht hat – dieser Abend lässt niemanden kalt und er wird alles andere als eintönig! Moderiert wird die Veranstaltung u.a. von Aslı Sevindim, ehemals WDR-Moderatorin und jetzt Abteilungsleiterin im NRW-Ministerium. Als Miterfinder
und Moderator von „Talk im DKH” wird der Abend zudem von Aladin El Mafaalani begleitet.

Prozesse bieten eine Bühne. Aber auch über diese Metapher hinaus sind die Zusammenhänge zwischen Gerichtsprozessen und Theater vielfältig. Inwiefern sind Prozesse eigentlich immer Inszenierungen, die ihre eigene Wirklichkeit herstellen – ohne dabei zum Schauprozess zu werden? Wer spielt welche Rolle? Welche theatralen Erwartungen werden an Prozesse gestellt, die diese vielleicht gar nicht erfüllen können? Und können Theater und Zivilgesellschaft, in dem sie sich die Form des Tribunals aneignen, diese Erwartungen erfüllen?