Die Errichtung des Mahnmals auf dem Gelände Keupstraße/Schanzenstraße, das die rassistisch motivierten Bombenanschläge durch den sog. NSU in der Probsteigasse (2001) und auf der Keupstraße (2004) gedenken soll, ist im Juni 2021 bewilligt worden. Während es in den weiteren deutschen Städten, in denen das NSU-Netzwerk Morde begangen hatte, bereits Erinnerungsorte gibt, steht ein solcher Ort in Köln bislang aus. Lange fand von Seiten der Stadt und der Investor:innengruppe keine Einigung und damit auch keine Zusicherung des Platzes statt. Dies, obwohl mit dem Denkmalentwurf des Künstlers Ulf Aminde bereits seit 2015 ein bewilligter Plan vorlag und Initiativen und Einzelpersonen immer wieder auf die dringende Notwendigkeit der Errichtung dieses Mahnmals verwiesen. Die Diskussion soll den Fragen nachgehen, welche Funktion das Mahnmal im städtischen Diskurs einnehmen soll, wie eine nachhaltige Auseinandersetzung mit strukturellem Rassismus, rechtem Terror und Staatsgewalt durch den Gedenk- und Lernort gefördert wird und wie eine kontinuierliche augmented reality-Bespielung des Mahnmals durch die »next generation« aussehen kann? Einer Generation, für die struktureller Rassismus Teil der Lebensrealität ist und oftmals eine Fortschreibung der Rassismus-Erfahrungen der Eltern und Großeltern darstellt.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR